Krämer folgt den Profis auf Schritt und Tritt

Beim bekannten Ingolstädter Triathlon (1800 Starter), der gerne auch von Profis als Formtest genutzt wird, konnte der Peißenberger Lukas Krämer vom ARGI+ Tri Team Schongau am 16.06.2013 seine diesjährige Halbdistanz-Premiere in einer Hitze-Schlacht mit einem dritten Platz feiern. Des Weiteren gingen noch drei Schongauer Staffeln für den Sponsor ARGI+ unter Michael Litzenburger an den Start und konnten ebenfalls Podestplätze abräumen.

War eine Woche zuvor noch unklar, ob überhaupt im Ingolstädter Baggersee geschwommen werden kann und deswegen aus dem Triathlon ein Duathlon gemacht oder die die Veranstaltung gar ganz abgesagt wird (zunächst musste das Wasserwirtschaftsamt die Wasserqualität überprüfen, denn die Donau war auch in Ingolstadt über die Ufer getreten und hatte das ganze Badegeländerund um den Baggersee überschwemmt), war am Wettkampftag von der Überschwemmung nichts mehr zu sehen. Lediglich die Wechselzone musste dadurch etwas weiter weg vom See als in den vergangenen Jahren stationiert werden und die Athleten hatten so einen verlängerten Weg vom Wasserausstieg in die Wechselzone.
Angereist war die Mannschaft vom ARGI+ Tri Team Schongau schon am Vortag, um noch die Radstrecke zu inspizieren, die sehr windanfällig ist. Abends gab es noch ein gemeinsames Team-Essen und dann ging es früh ins Bett, um am Wettkampftag ausgeruht und fit Bestleistung geben zu können.

Lukas Krämer startete als einziger Einzelstarter des ARGI+ Tri Team Schongau und hatte sich die Mitteldistanz vorgenommen, bei der 2000 Meter zu schwimmen, 74 Kilometer zu Rad fahren und 20 Kilometer zu laufen waren. Nach seiner ersten Mitteldistanz im letzten Jahr in Wiesbaden sollte nun der Wettkampf in Ingolstadt, nach Absprache mit seinem Trainer Wolfgang Ahrens, die Generalprobe für seine erste Langdistanz bei der Challenge Roth Mitte Juli sein. Um kurz nach 10 Uhr am Vormittag fiel für Krämer dann endlich der Startschuss und die Sonne hatte schon dafür gesorgt, dass die Athleten bereits vor dem Start schwitzen durften. Bei seiner schwächsten Disziplin, dem Schwimmen, lief es für ihn ganz passabel und er konnte es unter einer halben Stunde beenden und als 15. die Radstrecke in Angriff nehmen.

Radaufstieg

Da Krämer erst auf einen Mitteldistanz-Wettkampf zurückblicken konnte, fehlte es ihm beim Radfahren noch etwas an Erfahrung in Sachen Tempogestaltung, und er musste sich daher ganz auf sein Bauchgefühl verlassen – was ihn aber nicht ganz trug: Denn seine Beine fühlten sich gut an und er konnte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 41 km /h Platz um Platz gut machen. Nach zwei Radrunden und 74 Kilometern mehr auf dem Rücken konnte er so als Sechster vom Rad absteigen und in die Laufschuhe wechseln.

Laufen

Zu diesem Zeitpunkt konnte er allerdings noch nicht einschätzen, wie viel Kraft ihm das Radfahren gekostet hatte und welche Reserven ihm für das Laufen noch geblieben waren – bei Temperaturen deutlich über 30 ° Celsius kann sich das Blatt schnell wenden. Die ersten Zehn Kilometer lief Krämer auch noch ohne Probleme und er kämpfte sich bis auf den dritten Platz vor. Dann aber begann das Leiden – Bauchkrämpfe und Seitenstechen setzten ein – und er wurde zwischen km 10 und 15 merklich langsamer. Aber nicht nur ihm erging es so in dieser Disziplin, auch seine Konkurrenten plagte die Hitze und auch sie mussten einiges einstecken. Krämer war es somit möglich, seinen dritten Platz bis ins Ziel zu verteidigen und sogar den Vorsprung auf den führenden Profitriathleten und Gesamtsieger Georg Potrebitsch um eineinhalb Minuten zu verringern.
Er erreichte mit der drittschnellsten Tageslaufzeit und mit einer Gesamtzeit von 03:34:52 Stunden den dritten Platz und musste sich nur den beiden Profis Georg Potrebitsch (PowerHorse Triathlon Team) und Christian Brader (Team Erdinger Alkoholfrei) geschlagen geben. In seiner Altersklasse lief er hinter Potrebitsch auf den zweiten Rang und konnte sich als gesamtschnellster Amateur des Tages behaupten. Alles in allem lief es für Lukas Krämer sehr gut – das gute Ergebnis war für ihn schon etwas überraschend – und so kann er optimistisch auf sein Langdistanzdebüt in Roth blicken!

Zieleinlauf

Bei den Frauen gewann die viertplatzierte und beste Deutsche des Ironman Hawaii 2012, Sonja Tajsich (Team Erdinger Alkoholfrei) mit einer Zeit von 03:40:41 Stunden vor Diana Riesler (Team TBB Germany) und Rebekka Eßmüller (Hannover 96).

Neben Krämer konnten drei Staffeln ihr Können beweisen:

Auf der olympischen Distanz startete die Damenstaffel um Koni Weiß, Simone Reithmeir und Miriam Steffens und die Herrenstaffel um Vincent Zappe, Alex Steffens und Roman Deisenhofer.

Staffel olympisch m Staffel olympisch w

Der Bayerische Kaderathlet Zappe kam beim Schwimmen über die 1500 Meter mit einer Zeit von 18:57 Minuten als führender Staffelschwimmer dem Wasser und übergab an den Radfahrer Steffens. Weiß, auch eine herausragende Schwimmerin, verließ den Baggersee kurze Zeit später und konnte ebenfalls gute Voraussetzungen für ihre Staffel schaffen. Für Steffens und Reithmeir ging es nun auf die 40 km lange Radstrecke. Steffens musste sich dabei nur dem Triathlonprofi Andreas Dreitz geschlagen geben und beendete sein Radfahren mit dem zweitbesten Radsplit von 58:39 Minuten auf 40 Kilometern. Auch Reithmeir fuhr stark und übergab nach 1:06:30 Stunden an die Läuferin Miriam Steffens. Beim abschließenden Lauf über 10 Kilometer sicherte Roman Deisenhofer dem Herrenteam den 2. Platz. Bei den Damen konnte Miriam Steffens ihre Laufstärke ausspielen und lief nach 43 Minuten durch das Ziel. So erkämpfte sich unsere Damenstaffel den neunten Gesamtplatz im stark besetzten Männerstaffelfeld und war darüber hinaus die schnellste Damenstaffel!

Auf der Mitteldistanz starteten Lukas Sporer, Giulio Focardi und Andrew Mcleod:

Staffel MD

Sporer übernahm den Schwimmpart für die Staffel und konnte mit der drittschnellsten Staffelschwimmzeit nach 26:09 Minuten an den Radfahrer Focardi übergeben. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 42 km/h übernahm dieser sogar kurzzeitig die Führung, bevor er an den Schlussläufer Läufer Andrew Mcleod übergab. Dieser musste sich noch einem Staffelläufer geschlagen geben und finishte nach einer Laufzeit von 1:12:57 Stunden über den Halbmarathon auf dem zweiten Platz.

Leave a comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *